Unter afrikanischer Sonne…
weiter geht die jagt nach den Big Five, die immer noch auf sich warten lassen. Es fehlt noch der Löwe und das Nashorn um die Fünf voll zu haben.
Doch hier erstmal, leider schon der dritte und letzte Teil meiner Afrika-Reise.
Komm und begleite mich auch noch an meinen letzten Tagen unter afrikanischer Sonne:
Tag 11 unter afrikanischer Sonne:
Früh in der Dämmerung, noch vor dem Frühstück brechen wir auf zum Game Drive in den Chobe Nationalpark. Langsam geht die Sonne über dem Chobe River auf an dem wir ein Stück weit entlang fahren. Der Chobe NP ist für seine riesige Elefanten- und Büffelherden bekannt. In der Trockenzeit versammeln sich hier bis zu 30.000 Elefanten.
Doch heute Morgen ist der Park wie leergefegt. Es haben sich wohl alle Tiere verabredet, einfach mal nicht zu erscheinen.
Hier trottet ein Nilpferd mal langsam Richtung Fluss... Ein paar Mangusten suchen sich ihr Frühstück... Alles ganz übersichtlich. Nach einer kurzen Kaffeepause im Park, sind wir schon wieder auf der Rückfahrt zum Ausgang.
Durch einen Hinweis eines anderen Rangers bekomme ich doch noch einen Leoparden heute morgen zu sehen. Da freute sich mein Katzenherz.
Zum Frühstück sind wir zurück in der Lodge. Ich kann den Tag am Pool genießen bis ich am späten Nachmittag eine Bootstour auf dem Kwando Fluss mache.
Jetzt, auf einmal, weiss ich lauter Tiere nicht wohin ich zuerst schauen soll.
Fakten: Mitten im Kwando ist eine kleine Insel (von etwa 5 km²), mit der botswanischen Staatsflagge. Sedudu (in Namibia Kasikili genannt) ist eine Insel an der Grenze zwischen Namibia und Botswana. Die Insel war der Gegenstand eines Gebietsdisputs zwischen den beiden Ländern, der 1999 vom internationalen See-Gerichtshof zugunsten Botswanas entschieden wurde. Die beiden Länder konnten sich nicht einigen wo der Hauptlauf des Flusses entlang lieft und zu welchem Land das Stückchen nun gehörte.
Highlight des Tages:
Badende Elefanten im Chobe River. Es war so lustig anzusehen, wie die zwei halbstarken Elefanten sichtlich vergnügt im Wasser spielten. Der Kopf ragte knapp über das Wasser, jeder hatte seinen persönlichen Bademeister, einen weißen Reiher, an seiner Seite. So konnte nichts schief gehen. Den Kopf hatten sie bedeckt mit Seegras und sahen damit aus wie Tina Turner. Ich hätte ihnen ewig zuzuschauen können.
Der Tag endete mit einem schönen Sonnenuntergang.
Tag 12 unter afrikanischer Sonne:
Die letzten Tage brechen an... heul... Wir machen uns auf den Weg zur letzten Station dieser Reise, 250 km. Wir überqueren ein letztes Mal eine Grenze, die Grenze nach Zimbabwe und fahren über Victoria Falls nach Hwange zur Elephant Eye Lodge.
Wir werden wieder sehr herzlich empfangen. Die Lodge ist ein Traum, unweit eines Wasserlochs was der Lodge auch den Namen gegeben hat.
Lach… und jetzt wusste ich warum Vusie auf unserem letzten Einreiseformular an der Grenze als (Permanent Residence) das Elephant Eye eingetragen hat. Hier möchte ich gerne länger wohnen bleiben.
Die Zelte der Lodge stehen auf Stelzen, die Wände bestehen aus Zeltplanen, das Dach aus Reet. Jedes Zelt hat ein anderes Ober-Thema wonach die Zelte dekoriert und eingerichtet sind. – mein Thema ist die Protea – die Nationalblume Südafrikas.
Die Lodge hat sich der Nachhaltigkeit verschrieben. Das Wasser wird hier aus den Tiefen hochgepumpt und wird gefiltert und wird später dem natürlichem Kreislauf wieder zugeführt. Es ist dadurch sogar trinkbar. Die in den Zelten befindlichen Seifen, Schampoo etc. sind biologisch abbaubar. Elektrizität wird aus Solar-Strom gewonnen. Der Pool wird mit Ozon gereinigt, so dass für Tiere unschädlich ist.
Es ist so schön hier, ich komme aus dem Schwärmen einfach nicht raus. Große weiche Betten von denen man aus aufs Wasserloch schauen kann. Eine Aussendusche, eine Badewanne, ein kleiner Holzofen, frische Snacks und ein Wasserkocher für Kaffee oder Tee. Herrlich.
Kulinarisch werden wir auch noch verwöhnt, mittags gibt es Krokodil Kebab mit Rosmarin. Ich habe noch kein besseres Kebab gegessen.
Highlight des Tages:
Die ganze Lodge ist ein einziges Highlight für sich. Den Nachmittag haben wir zur freien Verfügung. Ich ziehe den Balkon bei einer Tasse Kaffee und Blick auf das Wasserloch vor. Am Wasserloch tummeln sich nur ein paar Vögel. Es ist so schön und ruhig hier. Totale Entschleunigung, Entspannung auf dem Oberdeck 😉
Am Abend gibt es schon das nächste ein köstliche Abendessen. Schon bald früh gehen ich zu Bett, die Tour steckt mir ziemlich in den Knochen. Hier muss ich mich im Dunkeln wieder zum Zelt begleiten lassen… doch der Camp Chef kennt sich hier aus ;-). Ooh... und welch ein Glück ich finde wieder eine Wärmflasche in meinem kuscheligen Bett. Diese Nacht habe ich geschlafen wie ein Baby.
Bridget Dore in einem Gedicht an Nelson Mandela„Du wirst Afrika niemals verlassen können“, sagte Afrika, „Afrika wird immer Teil von dir sein, da im tiefen Innern deines Kopfes. Unsere Flüsse fließen verschlungen auf deinem Daumenabdruck, unsere Trommelschläge zählen deinen Puls, unsere Küste bildet die Silhouette deiner Seele.“
Tag 13 unter afrikanischer Sonne:
Der untergehende Blutmond am frühen Morgen verabschiedete sich gerade, da zog Nebel über dem Wasserloch auf und die ersten Tiere, Zebras und Antilopen zeigten sich.
Nach dem Frühstück brechen wir mit unserem Guide von der Lodge zum Hwange Nationalpark auf.
Fakten: Der Nationalpark wurde nach einem ehemaligen Stammesführer benannt und gehört zu den bedeutensten Nationalpark Zimbabwes.
Um den Tierbestand hier in der Trockenzeit zu erhalten, wurden 62 künstliche Wasserquellen gebohrt. Die Pumpen der dazugehörigen Wasserlöcher werden über Solarzellen betrieben. Somit trocknen die Wasserlöcher nicht aus.
2013 mussten über 80 Elefanten sterben, da Wilddiebe zwei der Wasserlöcher mit Zyanid vergiftet haben.
Unser Guide bemüht sich redlich meinem Wunsch nach einem Löwen zu erfüllen. Ich, als großer Katzenfan, bin in auf dieser Tour noch etwas zu kurz gekommen…
und tatsächlich, per Busch-Telefon, werden wir zu einer Stelle geschickt und entdecken zwei Löwen Brüder dösend unterm Baum keine 10 m von unserm Fahrzeug entfernt... Zum Glück sind wir auch die einzigsten hier.
Mittagessen gibt es, mitgebracht, von der Lodge an einem Picknick Platz im Park.
Kurz vor der Dämmerung und nach fast 10 Stunden im Jeep sind wir dann auch zurück in der Lodge.
Highlight des Tages:
Etwa 80 Elefanten zogen an einem Wasserloch vorbei, sie tranken, badeten und zogen weiter. Ein beeindruckendes Schauspiel zeigte sich und mir fehlen noch heute die Worte um das zu beschreiben. Es ist unglaublich wie sanft, anmutig und leise sich diese grauen Riesen bewegen.
Vor dem Abendessen saß ich dann mit einem gekühlten Gin Tonic am Lagerfeuer als auch hier zuerst eine Gruppe Elefanten im Lichtkegel am Rande des Camps erschien, die dann langsam Richtung Pool gingen um daraus zu trinken. Das war ein Blockbuster á la African Cinema!
Das Essen war wieder hervorragend und ich ging früh zu Bett und zu meiner Wärmflasche und den warmen Ofen.
Tag 14 und schon der letzter Tag unter afrikanischer Sonne:
Die Nacht war sehr unruhig, ich spürte noch die Anwesenheit der Elefantenherde, es knackte und raschelte rund ums Zelt, Hyänen lachten.
Nach dem Frühstück um 8:00 Uhr! (juchuu mal mehr oder weniger ausgeschlafen) machen wir einen kurzen Game Drive durch die Umgebung der Lodge.
Wir besuchen das Painted Dog Conservation Center.
Fakten: Das Painted Dogs Center klärt Reisende über den Painted Dog, der auch als “African Wild Dog” bekannt ist, auf. Er ist eines der faszinierendsten gefährdeten Säugetiere Afrikas. So wird zum Beispiel ein Hund komplett mit schwarzem Fell geboren, seine typisch, wie gemalt aussehende Musterung bekommt er erst beim heranwachsen. Eine Hündin kann bis zu 20! Welpen bekommen. Leider lebt nur noch einer von den beiden "Vorzeige-Hunden" im Center. Es ist das Hauptanliegen die Tiere zu pflegen und dann wieder auszuwildern.
Zum Lunch sind wir zurück in der Lodge, anschließend gönne ich mir eine Massage um die verspannten Muskeln zu lockern.
Abschiedsmelancholie stellt sich langsam ein. Ein letztes Mal duschen an der freien Luft… ein letzter Sonnenuntergang. Die Tasche ist schon gepackt.
Als ich am Abend an die Bar komme um einen Abschieds-Drink zu bestellen, stürmt der Lodge Chef auf mich zu und fragt ob ich noch einen Leoparden sehen will, nicht weit von der Lodge wurde einer gesichtet. Klar will ich das sehen, schon spring ich in den Jeep und rase mit dem Lodge Chef zum Wasserloch. Zwei weitere Fahrzeuge der Lodge sind auch schon dort.
Highlight des Tages:
Am Wasserloch sitzt ein Leoparden Männchen, ganz entspannt beobachtet er was da vor sich geht schließlich steht er, beziehnungsweise liegt er im Scheinwerferlicht.
Keine 5 m entfernt entdecken wir dann plötzlich auch sein Weibchen - was eine äußerst seltene Entdeckung ist, da Leoparden eher Einzelgänger sind. Schon bald steht sie auf, scharwenzelt zu ihrem Mänchen hinüber und legt sich hinter ihm. Er legt sich entspannt nieder und schläft während sie auf ihn aufpasst.
Ich bin so froh, zum Abschied, noch einmal zwei so schöne Katzen gesehen zu haben.
Zurück in der Lodge und einige Fotos später, heißt es dann ein letztes köstliches Abendmahl.
Anekdote: Vusie hatte heute seine erste Massage bekommen und erzählte uns beim Abendessen ganz aufgeregt davon. Die Dame vom Spa-Bereich hätte ihm gesagt, dass er sich für eine Fullbody Massage komplett ausziehen müsse. Daraufhin sagte er zu ihr, dass er so etwas nicht machen würde, er nicht, nein, nein.
Vusie unser Guide, ist mir ans Herz gewachsen und er hat auf dieser Reise einiges von uns gelernt:
- Was ein Marathon ist! - das eine Marathondistanz 42 km sind und keine 3 km.
- Wie man einen Kaffeevollautomaten bedient! - wie praktisch Kaffee kochen sein kann, in der Lodge gab es einen Automaten für den Frühstückskaffee.
- Was eine Massage ist!
- Was eine Wärmflasche ist! - im Beduin Camp hat er als Guide keine Wärmflasche gekommen, erst hier im Elephant Eye. Ich glaube, er wird sich eine für zu Hause anschaffen 😉
- Das zwei Flaschen Bier zu trinken auch reicht! - er war bislang der Meinung man müsste so lange trinken bis einer nach Hause geht.
Vusie würde schon vor uns am nächsten morgen Richtung Flughafen fahren. So mussten wir uns am Abend noch verabschieden.
Er bedankte sich bei jedem einzelnen und betonte noch einmal wie wichtig es ist, dass wir dem afrikanischen Kontinent helfen und bereisen. Um aufzuklären und Vorurteile abzubauen, dass wir alle Menschen sind egal welcher Herkunft oder Konfession.
Ich ging zu meiner letzten Wärmflasche, zu Bett.
Nach dem Frühstück wurden wir zum Flughafen gebracht. Die beiden Rückflüge verliefen reibungslos.
Kaum auf deutschen Boden gelandet blicke ich in die ausdruckslosen, gelangweilten Gesichter der Zollbeamten. Juchuuu, Deutschland hat mich wieder! Als nächste Überraschung muss ich 45 Minuten auf die verspätete Deutsche Bahn warten. Zusätzliche meinen reservierten Sitzplatz suchen, da die Abteile spontan umgestellt wurden und nicht wie auf dem Aushang angekoppelt sind.
Warum funktioniert alles, in einem sogenannten 3.te Weltland besser, als in unserem hochentwickelten Deutschland?
Resümee: Afrika hat mich wieder mal richtig gefangen genommen auch wenn es mit den Big Five wieder nicht geklappt hat. Was aber auch nur wieder ein Grund für eine erneute Reise auf diesen wunderschönen Kontinent ist. Jeder Tag hatte eine Überraschung zu bieten.
Dies war der dritte und letzte Teil meiner Unter afrikanischer Sonne... Reihe.
Solltest Du den ersten oder zweiten Teil verpasst haben...
Mehr afrikanische Eindrücke findest du noch in der Fotogalerie
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entzückt(er)leben - es ist Dein Leben!
Bilder by Chain-Elle Art's